Yvonne Roeb

  Katalogtext: Hoesch Stahlkunstpreis

Archetypen beschäftigen Yvonne Roeb in ihrer jüngsten Werkreihe.
So entstand auch das nach traditionellem Schmiedebrauch gefertigtes Zierschwert Hybris 01 aus
Damaszener-Stahl. Wir sehen eine kunstvoll gefertigte Waffe.
Man erinnert sich an Funde aus einer Schatzkammer. Gut behütete Kleinode. Es ist ein graziles
Schwert, für und von einer Frau geschmiedet. Das Schwert symbolisiert Kraft und Macht. Es
trennt das Gute vom Bösen. Damit trifft es eine Entscheidung und ist Zeichen für Gerechtigkeit.
Das zweischneidige Schwert weist auf Dualitäten hin, so vor allem auf die Bedeutung der Teilung, des scharfen Durchtrennens – womit die Urteilskraft des menschlichen Verstandes gemeint
ist. Im Zusammenhang mit physischer Kraft (Würde, Autorität, Schutz, Mut, Stärke)
verbindet sich diese mit Wille und Verstandeskraft zu Gerechtigkeit, Mäßigung und Urteilsfindung.
So ist das Schwert ein Zeichen der Gerichtsbarkeit. So wird Justitia auch mit der Waage, verbundenen Augen und ihrem Schwert dargestellt. Der Schwertträger behält sich die Haltung
vor, mit der er seinen Gegenstand verwendet: als Waffe, als Schmuck oder zur Rechtsprechung.
Es ist das mystische Kultobjekt, mit dessen magischer Hilfe man sich einen Weg bahnt und ein neues Feld erschließt.